Deine Weihnachtspost
Tttssschhhhht. Ganz ruhig. Weihnachtszeit – stressig, chaotisch und doch ein bisschen bezaubernd. Du hast vermutlich nicht erwartet, dass ich an dich noch diesen Brief schreibe. Ja – an dich. Du hast eher einen Brief vom Finanzamt oder noch irgendeine Rechnung erwartet, aber doch nicht diesen Brief! Und dann noch von mir. Tja, puh. Ist noch so eine Überraschung von mir.
Mir ist wichtig, dir für diese Weihnachten noch etwas „Persönliches“ zu geben. Abgefahren ist insbesondere, dass ich das „hier und jetzt“ schreibe und du wiederrum, in deinem „Hier und Jetzt“ genau diese Zeilenliest. Wort für Wort
liest du buchstäblich meine Gedanken. Ich hoffe doch, dass du jedes Wort in deinem Kopf gut aufbewahrst. Mir bedeutet es nicht wenig, dir diesen Einblick in meine Gedankenwelt zu gewähren – gehe daher mit meiner Welt sorgfältig um, sie ist sehr fragil.
Kommen wir jetzt zum eigentlichen Thema: Weihnachten…
Weihnachten ist eine Zeit der Dankbarkeit. Ich möchte damit nicht sagen, dass du undankbarbist, nein. Doch jetzt kannst du mehr darüber nachdenken, wofür du in diesen Tagen dankbar sein möchtest. Du meintest einmal zu mir, dass es im Leben keine Zufälle gibt. Wem soll ich denn nun danken? Gott? Nein. Schicksal? Vielleicht. Dir? Ja. Für deine Zeit. Für deine Energie. Für dich. Auch wenn es nicht viel zu sein scheint – das ist es aber! Mehr geht immer, aber ich weiß das zu schätzen, was du mir gibst.
Weihnachten ist eine Zeit der Träume. Ich hatte dich damals, an einem Septembermorgen, gefragt, ob du gerne träumst. Die Antwort kennst du bestimmt noch. Ich auch. Doch manchmal, oder oft, sind unsere Träume so trügerisch. Was? Warum? Träumen ist doch so wunderschön! Ja, ist es. Doch manche unserer Träume sind so nah, real, greifbar. Und dann trauen wir uns nicht, nach ihnen zu greifen, weil es eben „nur“ Träume sind. Wir finden nicht den Mut, aufzustehen und etwas zu tun. Aber weißt du was? Etwas zu tun kann genauso schön sein, wie zu träumen. Oder noch schöner. Worauf wartest du also? Ist da ein Traum im Anflug? In greifbarer Nähe? Träume nicht – tu es!
Weihnachten ist eine Zeit der Wunder. Wunder… daran glauben doch nur Kinder. Dann lass uns doch auch ein bisschen Kinder sein. Lass dich von den kleinen Dingen im Leben inspirieren. Glaube an etwas, glaube an Wunder. Ein einziges Mal. Heute. Halte kurz inne, atme ein, atme aus. Kinder denken nicht nach, was passieren wird – sie nehmen es sich einfach. Überleg dir, was du dir gerne nehmen würdest, wenn du für einen Moment ein Kind sein dürftest. Ich weiß, es gibt keine Zauberei, keine Wunder. Es gibt aber das, was wir erschaffen, tief in unseren Köpfen. Und dann… träumen wir davon? Was haben wir eben über die Träume festgestellt? Ja, du und du alleine entscheidest, ob deine Träume auch Träume bleiben oder wahr werden dürfen. Manchmal reicht es zu vertrauen, sich fallen zu lassen, eine Hand auszustrecken. Und sieh – du wirst mit offenen Armen empfangen. Wie ein Kind, das nach Zuneigung durstig ist. Doch ein Wunder?...
Nun blicke auf dein Jahr zurück: du wirst es kaum glauben, wozu du im Stande bist. Schau dir an, was du geschafft hast, was du erreicht hast. Und ich bewundere dich und das, was du geschafft hast – egal, was daraus wird, werden könnte oder eben nicht werden wird. So oder so: es ist der Wahnsinn!
Ich wünsche dir ein wunderschönes Weihnachten. Ob groß oder klein – spätestens bei all den schönen Weihnachtsliedern bekommt jeder Gänsehaut und lässt sich von der Stimmung, die sich wie ein Zauber wirkt, mitreißen. Und dann, vielleicht, glaubst auch du ein kleines bisschen an Wunder.
Deine L.